Positives zieht Positives an. Negatives zieht Negatives an. Wenn wir uns beispielsweise selbst einreden, dass es für uns nicht möglich ist einmal in einem Bungalow am Strand zu leben (obwohl wir uns das insgeheim wünschen), werden wir diesen Traum auch niemals erreichen können. Wenn wir aber unser Mindset ändern und wir uns vorstellen, jeden Morgen mit dem Rauschen des Meeres aufzuwachen, obwohl laut unserem Verstand 1000 Dinge dagegen sprechen, wird das auch Realität werden. Davon bin ich überzeugt.

Und trotzdem kämpfe ich und muss mich jeden Tag selbst daran erinnern.

WIE ICH MICH SELBST ZURÜCKHALTE

Ich habe einen Traum. Ich möchte mich selbstständig machen. Ich möchte unabhängig sein und arbeiten von wo auch immer. Ich möchte andere Menschen inspirieren und sie dabei unterstützen ihre Träume zu verwirklichen. Ich möchte sie dabei unterstützen mehr zu sich selbst zu finden und ihrem Herzen zu folgen – und nicht (nur) dem Ruf der Gesellschaft. 

Tief im Herzen weiß ich, dass ich das schaffen kann. Ich weiß, ich habe das Potential und die Willenskraft dazu. 

Und trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, dass mir alle anderen davonrennen. Ich habe das Gefühl alle anderen bekommen es auf die Reihe, nur ich nicht. Ich rede mir selbst ein, dass ich nicht gut genug dafür bin. Dass ich nicht Besonders genug bin, um andere zu inspirieren. Dass ich noch zu wenig weiß, um anderen eine Hilfe zu sein. Dass es 1000 Menschen auf dieser Welt gibt, die das besser können als ich.

MEIN KOPF IST VOLLER IDEEN

Ich bin sehr kreativ. Ich liebe es mich mit anderen auszutauschen und Ideen zu spinnen. Mein Kopf ist voller Ideen. Und doch habe ich das Gefühl ich komme keinen Schritt weiter. Ich bleibe stehen. Mir rennt die Zeit davon.
Je mehr ich mich in diesen Gedankenstrudel hineindenke, desto mehr verurteile ich mich selbst. Desto mehr Selbstzweifel kommen auf.

Ich habe gerade ein wunderbares Buch gelesen, dass ich nur jedem empfehlen kann. Brené Brown schreibt in “Die Gaben der Unvollkommenheit“:

Wenn wir uns auf Perfektionismus versteifen, verpassen wir eine Menge Chancen, weil wir zu große Angst davor haben, etwas in die Welt hinauszutragen, dass unvollkommen sein könnte. Dazu gehören auch all die Träume, die wir aufgrund unserer tiefsitzenden Furcht zu versagen, Fehler zu machen und andere zu enttäuschen, nicht weiterverfolgen. Es macht große Angst, ein Risiko einzugehen, wenn du Perfektionist bist, denn dein Selbstwertgefühl steht auf dem Spiel.

Oh Shit, ich bin ein Perfektionist

OH SHIT, ICH BIN EIN PERFEKTIONIST

Und da wurde mir plötzlich alles klar. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich bin ein Perfektionist.
Obwohl ich mir immer eingeredet habe, dass ich absolut nicht perfektionistisch veranlagt bin. Und das ist ja die große Gemeinheit: Wir belügen uns die meiste Zeit selbst. Und sind uns dessen gar nicht bewusst. Erst wenn wir anfangen tiefer zu graben, kommt die Wahrheit an die Oberfläche.

Und das ist auch gut so. Denn wenn uns erst einmal bewusst wird, wie wir ticken und was wir uns die ganze Zeit selbst einreden, können wir daran arbeiten unsere Gedanken zu transformieren. Und das ist kein einfacher Weg. Er ist mit Schmerz verbunden und erfordert viel Geduld mit uns selbst.

ICH BIN NICHT MEINE GEDANKEN

Das klingt auf den ersten Blick einmal komisch, wenn man sich noch gar nie damit beschäftigt hat. Doch wenn wir uns unserer Gedanken und unserer Selbstverurteilungen erst einmal bewusst sind, können wir sie hinterfragen, indem wir sie von uns trennen. In Wirklichkeit spricht unser Ego mit uns – das einzige Ziel unserer Egos ist es uns zu beschützen und zu überleben. Und deshalb möchte es, dass wir uns nicht aus unserer Komfortzone bewegen. Das Risiko verletzt zu werden, ist zu groß. Es möchte nicht, dass wir uns großartig weiterentwickeln. Das Ego hasst Abenteuer. Das Ego hasst das Unbekannte.

Wenn wir aber Ziele haben und etwas großes erreichen möchten, müssen wir uns langsam von unserem Ego trennen und liebevoller mit uns selbst umgehen.

Im ersten Schritt versuchen wir einfach unserem Ego zuzuhören. Vielleicht schreiben wir sogar auf, was es uns zu sagen hat.

Danach können wir die Aussagen hinterfragen. Sind die Aussagen wirklich wahr? Gibt es Beweise dafür, die die Aussagen bestätigen? Wie kommt unser Ego dazu, diese Aussagen zu treffen?

Meistens stellt sich heraus, dass die Aussagen keinesfalls der Wahrheit entsprechen.

Das ist MIR beispielsweise vollkommen bewusst. Ich weiß, dass es nicht wahr ist, was ich mir immer wieder einrede. Und doch habe ich Angst. Ich habe Angst davor andere zu enttäuschen. Ich habe Angst davor nicht zu genügen. Ich habe Angst davor, nicht geliebt zu werden. Ich habe Angst davor, zu scheitern. Mein Selbstwertgefühl steht auf dem Spiel.

Oh Shit, ich bin ein Perfektionist

UNSERE ANGST IST VOLLKOMMEN MENSCHLICH

Doch folgendes ist auch klar: jeder Mensch hat Angst. Wovor auch immer. Angst zu haben ist menschlich. Was hilft ist der Angst in die Augen zu sehen, sie zu fühlen, sich ihrer Anwesenheit bewusst zu werden. Wenn wir sie verleugnen und sie verdrängen möchten, wird sie nur noch größer werden.
Jetzt können wir tief durchatmen und es einfach trotzdem machen. Denn in Wahrheit haben wir nichts zu verlieren. Es gibt kein Scheitern. Jeder einzelne Schritt unserer Lebens macht Sinn und hilft uns zu wachsen.

Und das weiß ich auch – ich muss mich nur immer wieder daran erinnern.

Und das ist ok so.

Alles Liebe,

Simone

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